Avi Fichtner, Gründer und Autor

Veröffentlicht am: 01 Oktober 2022

Rückzahlungen im Online Casino – einige Fälle

Rückzahlungen im Online Casino – einige Fälle

Viele Spieler sind auf Online Casinos hereingefallen, die vom Grunde her bis zum 01.07.2021 illegal auf dem deutschen Markt agiert haben. Denn bis auf die Online Casinos, die eine Lizenz aus Schleswig-Holstein hatten, haben alle Casinos ihre Geschäfte im Internet ohne Erlaubnis betrieben. Zahlreiche Urteile verschiedener Gerichte haben dies mittlerweile bestätigt.

Somit wird für die Geschädigten sichtbar, eine Rückforderung kann sich lohnen, da die Verluste bis zu zehn Jahren rückwirkend geltend gemacht werden. Dies gilt ab dem Zeitpunkt, an dem der Geschädigte von der Illegalität des Angebots Bescheid wusste. Bei hohen Verlusten ist es lohnenswert, sich Erkundigungen bezüglich einer Rückzahlung einzuholen.

Grundlage für die Rückforderungen

Ein großer Teil der Angebote von Online Casinos war und ist illegal in Deutschland. Aufgrund dessen können sich auch viele der Spieler ihre gesamten Verluste rückerstatten lassen. Die Gründe dafür sind sehr speziell und bei Rückforderungen durch einen Anwalt ist darauf zu achten, dass sich der Anwalt auch mit der entsprechenden Materie auskennt. Viele Klagen wurden aufgrund dessen verloren, da sich der Anwalt mit dieser speziellen Materie nicht auskennt.

Der erste sogenannte Glücksspielstaatsvertrag trat in Deutschland 2008 in Kraft. Darin wurde der rechtliche Rahmen für das Glücksspiel in Deutschland definiert und galt zwei Jahre. Jedoch verpasste die Regierung ein anschließendes Gesetz zu verabschieden. Aufgrund dieses fehlenden Gesetzes war viele Jahre überhaupt nichts geregelt. Erst 2011 war Schleswig-Holstein das einzige Bundesland, welches die Online-Glücksspielanbieter und die damit im Zusammenhang stehenden Leistungen reglementierte und die erste deutsche Lizenz einführte.

Schleswig-Holstein – ein Sonderfall

Zum Zeitpunkt des ausgelaufenen Glücksspielstaatsvertrages waren alle Online Casinos mit Ausnahme von schleswig-holsteinischen Lizenzen illegal. Jedoch hat diese Tatsache sehr viele Anbieter von Online Casinos nicht gestört. Sie haben ihre Casinos weiter betrieben und aufgrund der Casinos ohne Limit viele Milliarden verdient. Dabei spielten die Anbieter den Kunden vor, dass sie ihre Dienstleistungen legal in Deutschland anbieten. Sogar in der Werbung im Fernsehen bewarben sie ihre Produkte, indem sie vorgaben, eine Lizenz zu besitzen, die in Deutschland anerkannt wurden.

In dieser Zeit hatten viele Anbieter eine Lizenz aus EU-Ländern wie Malta oder Gibraltar. Damit durften jedoch die Spiele der Online Casinos gar nicht in Deutschland angeboten werden, da es sich dabei nicht um eine deutsche Lizenz handelte. Dies wurde seitens der deutschen Gerichte und auch dem Bundesgerichtshof bereits mehrfach bestätigt. Somit wurde festgestellt, dass diese Unternehmen ihre Spiele im Grunde ohne Erlaubnis betrieben haben. Genau dieser Aspekt ist die Grundlage, warum ehemalige Kunden ihr Geld zurückverlangen können und gute Chancen haben, dass dies auch gelingt.

Legale Online Casinos in Deutschland

Der langersehnte neue Glücksspielstaatsvertrag trat erst am 01. Juli 2021 in Kraft. Mit diesem ist es den Anbietern nun möglich, legale Casinos zu betreiben. Allerdings sind die Auflagen recht umfangreich und die Voraussetzungen müssen alle erfüllt sein, um eine deutsche Lizenz zu erhalten. Online Casinos wurden jedoch bereits seit dem 15. Oktober 2020 in Deutschland geduldet, solange sie sich an die Richtlinien des neuen Glücksspielstaatsvertrages gehalten haben.

Doch auch mit all den neuen Regelungen haben sich ein Großteil der Anbieter zum damaligen Zeitpunkt ihre Casinos ohne deutsche Lizenz betrieben. Aufgrund dessen ist die Illegalität unabhängig von neuen Glücksspielstaatsvertrag und Geschädigte können sich ihre Verluste erstatten lassen.

Welche Spiele zählen zu den illegalen Angeboten der Online Casinos?

Es handelt sich bei Online Casinos in Deutschland um jene, die nach dem neuen Glücksspielstaatsvertrag illegal gehandelt haben. In erster Linie betrifft dies Online-Spiele wie:

  • Sogenannte Casino-Spiele wie Black Jack, Poker und Roulette
  • Zweitlotterien
  • Automaten-Spiele (Slots)

Sportwetten sind ebenfalls unter Spielern sehr beliebt. Dieser Bereich ist jedoch in einer rechtlichen Grauzone. Doch auch auf diesem Gebiet haben Geschädigte mittlerweile schon Erfolge verbucht und ihr verlorenes Geld zurückerstattet bekommen.

Die Ansprüche der Geschädigten

Die Rückerstattungsforderungen steigen, seitdem der neue Glücksspielstaatsvertrag in Kraft getreten ist. Die Verbraucher informieren sich zunehmend und auch die Medien greifen dieses Thema immer öfter auf. So erhält es Aufmerksamkeit und das öffentliche Interesse steigt. Doch unter welchen Voraussetzungen kann nun das verloren geglaubte Geld zurückgefordert werden?

Viele deutsche Spieler haben das Recht, ihr verlorenes Geld in Online Casinos zurückzufordern aufgrund der Illegalität in Deutschland. Zur damaligen Zeit waren auch die Lizenzen aus Malta oder Gibraltar unzulässig, somit handelten die Anbieter ohne Rechtsgrundlage. Aufgrund dessen können Spieler ihr Geld zurückfordern, das sie in solchen Casinos verloren haben. Auch für Casinos, die eine Lizenz aus Schleswig-Holstein hatten, trifft dies zu.

Welche Summe kann zurückgefordert werden?

Es ist abhängig davon, wie viel Geld der Geschädigte insgesamt bei einem der illegalen Online Casinos eingezahlt hat. Der Betrag ist irrelevant, denn grundsätzlich hat jeder Betroffene die Möglichkeit, sein eingesetztes Geld zurückzufordern, das beim Online-Glücksspiel verloren wurde. Einzige Ausnahme bilden hierbei sogenannte Bonuszahlungen. Der Anbieter muss dem Geschädigten Auskunft darüber erteilen, wie viel Geld er in sein Unternehmen eingezahlt und verloren hat.

Welche Aspekte regelt der neue Glücksspielstaatsvertrag?

Um das Online-Glücksspiel besser zu überwachen, haben sich die Bundesländer 2020 für den Glücksspielstaatsvertrag entscheiden, welches am 01. Juli 2021 in Kraft trat. Erst mittels dieses Vertrages wurde das Online-Spiel in Deutschland legal. Sehr groß geschrieben wird darin der Spielerschutz und die Aufklärung bezüglich der Suchtgefahr von Online-Glücksspielen.

Betreiber sind dazu verpflichtet, folgende Aspekte zu erfüllen, um eine deutsche Lizenz zu erhalten:

  • pro Monat darf ein Spieler maximal 1000 Euro einzahlen
  • ein Spieler darf nicht bei mehreren Anbietern spielen
  • der Anbieter muss sich an einem Spielersperrsystem beteiligen
  • zwischen 6 und 21 Uhr darf keine Werbung für Online-Glücksspiele geschaltet werden

Fazit

Ein früheres Tabu erhält heutzutage immer mehr Aufmerksamkeit in den Medien und das öffentliche Interesse wird immer größer. Es gibt viele Menschen, die gern in Casinos spielen. In Zeiten des Internets ist dies sehr einfach geworden und wurde und wird daher noch immer sehr viel genutzt. Da viele Spieler bei den illegalen Spielen viel Geld verloren haben, regt sich immer mehr Widerstand.

Seitdem die Betroffenen wissen, dass sie ihr Geld zurückfordern können, welches sie verloren haben, machen dies auch immer mehr Menschen. Wer betroffen ist, sollte dies jedoch nicht auf eigene Faust versuchen, sondern einen Anwalt beauftragen, der sich mit diesem Thema auskennt und versiert darin ist.

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Avi Fichtner - Gründer von onlinecasinosdeutschland.de
Avi Fichtner Gründer von onlinecasinosdeutschland.de
  • Wohnort: Berlin
  • Lieblings Spiele:Slots mit Risikoleiter
  • Geburtstag:13. August 1978
  • Schreibt über:Rechtliches
Gründer und einer der Autoren von onlinecasinosdeutschland.de. Seit vielen Jahren befasse ich mich intensiv mit Online Casinos in Deutschland, insbesondere mit den rechtlichen Rahmenbedingungen. Neben der Konzeption unseres Portals leite ich ein erfahrenes Team, das sich darauf spezialisiert hat, aktuelle und rechtlich fundierte Informationen bereitzustellen. Mehr über Avi Fichtner