Markus Belz Redaktionsleiter

Veröffentlicht am: 26.11.2025

Das Logo des Unternehmens Google bei dem Werberichtlinien für Offline-Glücksspiel verschärft wurden.

Google verschärft Werberichtlinien: Offline-Glücksspiel in 41 Ländern eingeschränkt

Lesezeit: ca. 4 min
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Das Wichtigste in Kürze:
  • Google verbietet Werbung für landbasierte Casinos in 41 Ländern.
  • Marketingkampagnen erfordern eine strikte geografische Ausrichtung.
  • Die neuen Regeln betreffen ausschließlich Offline-Glücksspiel.

Google hat am 19. November 2025 eine weitreichende Aktualisierung seiner „Gambling and Games Policy“ vorgenommen, die Auswirkungen auf die Werbemöglichkeiten für die Glücksspielbranche hat. Die neuen Regeln zielen speziell auf das sogenannte Offline-Glücksspiel ab und verbieten dessen Bewerbung in 41 Ländern und Territorien mit sofortiger Wirkung. Diese Änderung stellt Marketingteams von landbasierten Casinos und Glücksspielanbietern vor neue Herausforderungen.

Was ändert sich konkret?

Die überarbeitete Richtlinie von Google schafft eine klarere Definition für den Begriff „Offline-Glücksspiel“. Darunter versteht der Tech-Gigant nun „legale, physische Glücksspielaktivitäten oder -einrichtungen in der realen Welt“. Um Missverständnisse zu vermeiden, nennt Google konkrete Beispiele, die unter diese Kategorie fallen:

  • Landbasierte Casinos (Bricks-and-mortar casinos)
  • Spielhallen (z. B. Pachinko-Salons)
  • Streaming von Offline-Pokerturnieren

Werbung für diese Aktivitäten ist weiterhin in Märkten erlaubt, in denen es die lokale Gesetzgebung zulässt. Die entscheidende Neuerung ist jedoch die massive Erweiterung der Liste von Regionen, in denen solche Werbeanzeigen verboten sind.

Erweiterte Verbotsliste: 41 Länder betroffen

Die größte Änderung der Richtlinie ist die drastische Verlängerung der Liste von Ländern, in denen Werbung für Offline-Glücksspiel untersagt ist. Betroffen sind nun 41 Länder und Territorien, vor allem im Nahen Osten, Asien und Afrika. Aber auch mehrere europäische Länder wurden neu in die Liste aufgenommen, darunter Italien, Bulgarien, Estland, Litauen, Nordirland, die Türkei und die Ukraine.

Laut der offiziellen Mitteilung von Google Ads gilt, dass Werbung für Offline-Glücksspiel überall dort verboten ist, wo sie gesetzlich untersagt ist. Die bereitgestellte Liste dient als konkretes Beispiel für die Umsetzung dieser Regel. Für Marketingverantwortliche bedeutet dies, dass sie ihre Kampagnen genau prüfen müssen, um nicht gegen die neuen Vorgaben zu verstoßen. Anders verhält es sich beispielsweise mit seriösen Online Casinos in Deutschland, denn Google trennt strikt Online von Offline.

Strategische Neuausrichtung für Marketing-Teams

Die Verschärfung der Richtlinien zwingt Betreiber von landbasierten Casinos und Organisatoren von Live-Poker-Events, ihre globalen Marketingstrategien zu überdenken. Kampagnen, die über Google Ads laufen, müssen nun sorgfältig auf die geografische Ausrichtung überprüft werden, um eine Sperrung oder andere Sanktionen zu vermeiden. Insbesondere international agierende Casinogruppen müssen sicherstellen, dass ihre Anzeigen nicht mehr in den 41 gelisteten Ländern ausgespielt werden.

Diese Maßnahme unterstreicht Googles Bestreben, seine Werbeplattform an die komplexen und oft restriktiven Glücksspielgesetze weltweit anzupassen. Für Unternehmen bedeutet dies einen erhöhten Aufwand für Compliance und rechtliche Prüfungen ihrer Werbemaßnahmen, um teure Fehler und eine mögliche Suspendierung ihres Werbekontos zu verhindern.

Klare Trennung zwischen Online- und Offline-Werbung

Es ist wichtig zu betonen, dass Google in seinen Richtlinien bewusst eine strikte Trennung zwischen Offline- und Online-Glücksspiel vornimmt. Die aktuelle Aktualisierung betrifft ausschließlich physische Glücksspielorte. Werbung für deutsche Online Casinos oder Social Casino Games fällt unter separate Richtlinien und unterliegt oft eigenen, länderspezifischen Zertifizierungsanforderungen.

Diese Unterscheidung ist entscheidend, da die rechtlichen Rahmenbedingungen für Online-Angebote stark von denen für landbasierte Einrichtungen abweichen. Während die Bewerbung eines Casino-Resorts in Las Vegas bestimmten Regeln folgt, benötigt ein Anbieter von Online Slots in Deutschland eine Lizenz der GGL und muss deren Werbeauflagen erfüllen. Die neuen Regeln schaffen hier mehr Klarheit, indem sie die Werbung für physische Etablissements global stärker regulieren.

Ein Signal für die globale Werbelandschaft

Mit der sofortigen Umsetzung der neuen Werbeverbote in 41 Ländern setzt Google ein klares Zeichen. Die Anpassung an lokale Gesetzgebungen wird für global agierende Werbeplattformen immer wichtiger. Für die Glücksspielbranche bedeutet dies, dass Marketingstrategien noch flexibler und geografisch präziser gestaltet werden müssen, um sowohl effektiv als auch regelkonform zu bleiben. Google stellt zudem klar, dass die englische Version der Richtlinie die offizielle und maßgebliche Fassung ist, an der sich die Durchsetzung orientiert.

Markus Belz - Redaktionsleiter bei onlinecasinosdeutschland.de
Markus Belz Redaktionsleiter bei
Markus Belz, geboren 1984 in Berlin, ist Redaktionsleiter bei onlinecasinosdeutschland.de und lebt in Frankfurt. Er liebt Radfahren, Fußball und Poker. Seine Leidenschaft für Glücksspiele begann in Las Vegas. Seit 2012 im Team, leitet er es seit 2014. Mit seinem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmied“ liefert er verlässliche Infos über Online Casinos.

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