Markus Belz Redaktionsleiter

Veröffentlicht am: 04.08.2025

Zwei rote Ordner, die die geleakten Daten der Spieler enthalten.

Apltraum für Hilfesuchende: Hacker leaken private Daten von über 1.300 Spielern im Darknet!

Lesezeit: ca. 3 min
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Ein Cyberangriff auf die Schweizer Online-Beratungsplattform sos-spielsucht.ch hat zu einer schwerwiegenden Datenpanne geführt. Infolgedessen wurden hochsensible, personenbezogene Daten von 1.345 Nutzern entwendet und im Darknet veröffentlicht. Der Vorfall stellt einen massiven Vertrauensbruch dar und kompromittiert den Schutz besonders schützenswerter Personendaten im digitalen Gesundheitssektor.

Was genau ist passiert? Der digitale Einbruch ins Allerheiligste

Die Plattform sos-spielsucht.ch, betrieben vom Fachverband Sucht, bot Betroffenen und deren Angehörigen einen geschützten Rahmen zur anonymen oder personalisierten Kontaktaufnahme bei problematischem Spielverhalten. Unbekannten Tätern gelang es, die Sicherheitsinfrastruktur der Website zu überwinden und einen vollständigen Datensatz aus dem Zeitraum 2016 bis 2024 zu exfiltrieren.

Die kompromittierten Daten umfassen:

  • Vollständigen Namen, E-Mail-Adressen und Telefonnummern
  • Dem kompletten Inhalt der Hilferufe und Nachrichtenverläufe

Das bedeutet: Die persönlichsten Geständnisse, finanzielle Details und seelische Krisen von über 1.300 Menschen liegen nun offen für Kriminelle im Darknet. Aufgedeckt wurde der Skandal durch das SRF-Magazin „Espresso“, nachdem sich ein betroffener Spieler an die Journalisten gewandt hatte.

Die Folgen: Erpressung, Scham und Angst

Die Veröffentlichung der Daten setzt die Betroffenen erheblichen Risiken aus. Dazu gehören potenzielle Erpressungsversuche, gezielte Betrugsmaschen (Phishing) und Identitätsdiebstahl. Neben den materiellen Gefahren ist der immaterielle Schaden erheblich. Die Stigmatisierung, die mit Suchterkrankungen in Bezug auf Echtgeld Casinos verbunden ist, kann durch die Offenlegung der Identität zu schwerwiegenden sozialen und beruflichen Nachteilen führen.

Der Vertrauensverlust in digitale Hilfsangebote könnte zudem die Hemmschwelle für zukünftige Hilfegesuche erhöhen und den therapeutischen Fortschritt der Betroffenen gefährden. Die Betreiber haben die Plattform unverzüglich deaktiviert und Strafanzeige erstattet. Der Vorfall wurde dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) und dem Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB) gemeldet.

Ein Weckruf für die gesamte Szene

Dieser Vorfall unterstreicht die systemische Bedeutung robuster Cybersicherheitsmassnahmen für alle Akteure, die sensible Gesundheitsdaten verarbeiten. Er dient als kritischer Anwendungsfall für die Notwendigkeit, digitale Infrastrukturen im Gesundheitswesen gegen unbefugten Zugriff zu sichern und die Einhaltung von Datenschutzpflichten kontinuierlich zu überprüfen.

Was bedeutet das für Spieler?

Der Vorfall unterstreicht die Notwendigkeit erhöhter Sorgfalt und Eigenverantwortung beim Umgang mit persönlichen Daten im digitalen Raum. Insbesondere für Nutzer von Online Casinos in Deutschland und Beratungsplattformen ergeben sich daraus konkrete Handlungsempfehlungen für den Selbstschutz. Die folgenden präventiven Maßnahmen helfen dabei, das Risiko einer Kompromittierung persönlicher Informationen zu minimieren:

  • Vorsicht ist geboten: Überlege dir gut, wem du deine Daten anvertraust. Seriöse und lizenzierte Online-Casinos in Deutschland unterliegen strengsten Datenschutzgesetzen (DSGVO) und investieren massiv in IT-Sicherheit.
  • Responsible Gaming bleibt zentral: Lass dich von diesem Vorfall nicht davon abhalten, dir Hilfe zu suchen, wenn du sie brauchst. Es gibt zahlreiche andere sichere und seriöse Anlaufstellen. Dieser Fall unterstreicht nur, wie wichtig es ist, auf etablierte und gut gesicherte Organisationen zu setzen.
  • Anonymität ist dein Recht: Wenn du dich an eine Beratungsstelle wendest, nutze die Möglichkeit, anonym zu bleiben, wann immer es geht. Verwende separate E-Mail-Adressen und gib nur die nötigsten Informationen preis.

Der Cyberangriff auf sos-spielsucht.ch stellt einen schweren Rückschlag für den digitalen Patientenschutz dar. Er macht deutlich, dass das Vertrauen der Nutzer direkt von der nachweisbaren Sicherheit der angebotenen Systeme abhängt. Eine umfassende Aufarbeitung und die Implementierung verbesserter Sicherheitsstandards sind unabdingbar, um die Integrität digitaler Hilfsangebote zukünftig zu gewährleisten.

Markus Belz - Redaktionsleiter bei onlinecasinosdeutschland.de
Markus Belz Redaktionsleiter bei
Markus Belz, geboren 1984 in Berlin, ist Redaktionsleiter bei onlinecasinosdeutschland.de und lebt in Frankfurt. Er liebt Radfahren, Fußball und Poker. Seine Leidenschaft für Glücksspiele begann in Las Vegas. Seit 2012 im Team, leitet er es seit 2014. Mit seinem Motto „Jeder ist seines Glückes Schmied“ liefert er verlässliche Infos über Online Casinos.

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